Allgemein

Cyber-Angriffe kosten deutsche Wirtschaft jedes Jahr viel Geld

Kriminelle Attacken auf Unternehmen verursachen in Deutschland Rekordschäden. Durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Schaden von 102,9 Milliarden Euro – analoge und digitale Angriffe zusammengenommen. Der Schaden ist damit fast doppelt so hoch wie noch vor zwei Jahren. Drei Viertel der Unternehmen waren in den vergangen beiden Jahren von Angriffen betroffen, weitere 13 Prozent vermuten dies. Das ist das Ergebnis einer Studie des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Geschäftsführer und Sicherheitsverantwortliche quer durch alle Branchen repräsentativ befragt wurden.

„Umfang und Qualität der Angriffe auf Unternehmen haben dramatisch zugenommen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „ Freizeithacker von früher haben sich zu gut ausgerüsteten und technisch sehr versierten Cyberbanden weiterentwickelt – zuweilen mit Staatsressourcen im Rücken.“ Digitale Angriffe haben in den vergangenen beiden Jahren bei 70 Prozent der Unternehmen einen Schaden versursacht, im Jahr 2017 waren es erst 43 Prozent.

Daten aller Art im Visier

Jedes fünfte Unternehmen berichtet, dass sensible digitale Daten abgeflossen sind, bei 17 Prozent wurden Informations- und Produktionssysteme oder Betriebsabläufe digital sabotiert. Bei 13 Prozent der Unternehmen ist die digitale Kommunikation ausgespäht worden. Weiter auf dem Vormarsch ist das sogenannte Social Engineering. Dabei werden Mitarbeiter manipuliert, um an sensible Informationen zu kommen, mit denen dann zum Beispiel Schadsoftware auf die Firmenrechner gebracht werden kann. Mehr als jedes fünfte Unternehmen war davon analog betroffen, 15 Prozent digital.

Angreifer haben bei ihren Attacken unterschiedlich sensible Daten erbeutet. Bei fast der Hälfte der betroffenen Unternehmen wurden Kommunikationsdaten wie E-Mails gestohlen. Bei jedem vierten Unternehmen sind durch digitale Angriffe Finanzdaten, Mitarbeiterdaten oder Kundendaten abgeflossen. Kritische Geschäftsinformationen wie Marktanalysen oder Preisgestaltung sind bei jedem achten Unternehmen in kriminelle Hände gefallen.

Ehemalige Mitarbeiter als Gefahrenquelle

Wer sind die Täter? Vor allem ehemalige Mitarbeiter verursachen Schäden. Ein Drittel der Betroffenen sagt, dass sie von früheren Mitarbeitern vorsätzlich geschädigt wurden. Ein knappes Viertel sieht vormals Beschäftigte in der Verantwortung, ohne ihnen ein absichtliches Fehlverhalten zu unterstellen. Bei 38 Prozent der befragten Unternehmen werden Angriffe auf Einzeltäter bzw. Hobby-Hacker zurückgeführt. Bei einem Fünftel geht die Spur jeweils zur organisierten Kriminalität oder zu konkurrierenden Unternehmen. Bei 12 Prozent stammen Attacken von ausländischen Nachrichtendiensten. 

Auch wenn die regionale Herkunft nicht immer eindeutig ist, verorten fast drei von zehn Betroffenen den Ursprung der Angriffe in Osteuropa (ohne Russland). Bei ähnlich vielen stammen die Attacken aus China, 19 Prozent sehen Russland als Ursprung, dicht gefolgt von den USA (17 Prozent). Für vier von zehn Betroffenen (39 Prozent) gingen kriminelle Handlungen aus Deutschland aus, für ein Viertel (24 Prozent) war die Herkunft unklar.

Häufig sind es aber auch Mitarbeiter, die auf der anderen Seite dafür sorgen, dass kriminelle Handlungen aufgedeckt werden. Sechs von zehn betroffenen Unternehmen sind so erstmals auf Angriffe aufmerksam geworden. Mehr als die Hälfte erhielt Hinweise auf Angriffe durch eigene Sicherheitssysteme, bei 28 Prozent war es hingegen reiner Zufall. „Gut geschulte Mitarbeiter sind der effektivste Schutz. So lässt sich unbeabsichtigten Schäden vorbeugen, Angriffe von außen werden besser abgewehrt und sind sie doch erfolgreich, lässt sich schnell gegensteuern“, so Berg.

Wirtschaft fordert mehr Zusammenarbeit

Nur bei 13 Prozent der Unternehmen gingen erste Hinweise auf Delikte durch externe Strafverfolgungs- oder Aufsichtsbehörden ein. Auch deshalb fordern praktisch alle Unternehmen eine engere Zusammenarbeit mit Staat und Behörden. So sind 96 Prozent der Meinung, dass der Informationsaustausch zu IT-Sicherheitsthemen zwischen Staat und Wirtschaft verbessert werden sollte. Ebenso viele sagen: Die zuständigen Behörden sollten die Wirtschaft bei Fragen zur IT-Sicherheit besser unterstützen. Und 91 Prozent finden, dass der Informationsaustausch zwischen staatlichen Stellen verbessert werden sollte. 

Für die Zukunft prognostiziert eine breite Mehrheit der Unternehmen eine weitere Verschärfung der Sicherheitslage. 82 Prozent gehen davon aus, dass die Zahl der Cyberattacken auf ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren zunehmen wird. Diese. Zahlen zeigen bereits, dass umfangreiche Sicherheitskonzepte enorm wichtig sind. Zudem werden der Aufbau von redundanten Systemen und natürlich Backups von kritischen Daten immer wichtiger. In vielen Fällen lassen sich dafür die Leistungen von Cloud-Anbietern wie Skyfillers perfekt nutzen.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"