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35 Milliarden Euro Umsatz rund um Smartphones

Die Umsätze rund um Smartphones dürften auch im zweiten Coronajahr auf dem hohen Niveau von 2020 bleiben. Im Jahr 2021 werden mit Smartphones, Apps, mobilen Telekommunikationsdiensten und Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland voraussichtlich 35 Milliarden Euro umgesetzt – genauso viel wie im Jahr 2020. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Digitalverbands Bitkom.

Den größten Anteil am Umsatz machen Daten- und Sprachdienste mit 20 Milliarden Euro (+0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) aus. Mit den Smartphones selbst werden voraussichtlich 10,9 Milliarden Euro (+0,3 Prozent) umgesetzt. In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen 2,1 Milliarden Euro (+2,9 Prozent), wobei Aufwendungen für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten noch hinzukommen. Der App-Markt wächst laut Bitkom-Prognose auf zwei Milliarden Euro (+11 Prozent).

„Vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie waren Nutzer zurückhaltend beim Neukauf, im zweiten Halbjahr 2020 zog die Nachfrage an,“ sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas. In diesem Jahr werden voraussichtlich 22,1 Millionen Geräte (+0,1 Prozent) verkauft. Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt auf dem 2020 erreichten Spitzenniveau minimal um einen Euro auf 495 Euro an. „Dass die Preise nicht stärker steigen, hat zwei Ursachen: Der Anteil chinesischer Hersteller mit günstigen Modellen im Markt wächst. Und auch im mittleren Preissegment überzeugen Geräte mit einem größeren Funktionsumfang“, sagt Haas.

Acht von zehn Bundesbürgern nutzen ein Smartphone

Der Anteil der Smartphone-Nutzer in der Bevölkerung nimmt weiter leicht zu. Anfang 2021 nutzten schon 79 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren ein internetfähiges Mobiltelefon (2020: 76 Prozent). Während die überwiegende Mehrheit (65 Prozent) mit einem Smartphone auskommt, nutzt mehr als ein Viertel (27 Prozent) zwei Geräte. Für praktisch alle Nutzer (95 Prozent) ist das Smartphone eine große Erleichterung im Alltag. Neun von zehn (88 Prozent) können sich ein Leben ohne die mobilen Geräte nicht mehr vorstellen.

Gerade in der Corona-Pandemie ist das Smartphone für viele Menschen wichtig: 82 Prozent sagen, dass es ihnen geholfen hat, besser durch die Krise zu kommen. Fast drei Viertel (73 Prozent) würden lieber auf ein Auto verzichten als auf ihr Smartphone. Fast jeder Vierte (23 Prozent) legt bewusst Smartphone-freie Tage ein. Dieser Wert ist während der Corona-Pandemie stark gefallen, Anfang 2020 sagte noch jeder dritte Smartphone-Nutzer (33 Prozent), dass er tageweise bewusst auf das Gerät verzichtet.

In der Corona-Pandemie spielen zudem die Kosten für die meisten Verbraucher eine herausragende Rolle, auch was die Mobilfunktarife angeht. Für 93 Prozent muss der Anbieter ihrer Wahl möglichst günstig sein, ein Anstieg um 17 Prozentpunkte im Vergleich zu Anfang 2020. Drei Viertel der Nutzer sagen zudem, dass ihnen ein attraktives Kombiangebot aus Smartphone und Tarif besonders wichtig ist. Gleichzeitig erwarten nahezu alle Privatnutzer (98 Prozent) eine hohe Netzabdeckung, im Vorjahr gaben dies 90 Prozent an. Für 72 Prozent ist der Kundenservice entscheidend bei der Wahl eines Mobilfunkanbieters.

5G kommt bei Privatverbrauchern an

Das Interesse an 5G ist auch bei Privatverbrauchern stark gestiegen. Anfang 2020 sagten noch 46 Prozent, dass 5G-Fähigkeit beim Smartphone-Kauf für sie wichtig sei, jetzt sind es fast zwei Drittel. Auch die Zahlungsbereitschaft ist gestiegen. Elf Euro pro Monat darf ein Mobilfunkvertrag zusätzlich kosten, wenn er 5G bereitstellt. 2020 lag die Zahlungsbereitschaft noch bei sieben Euro monatlich. Gut jeder Dritte (35 Prozent) wäre bereit, zehn bis fast 20 Euro zusätzlich zu zahlen, jeder Vierte (26 Prozent) weniger als zehn Euro. Ein gutes Viertel (27 Prozent) wäre nicht bereit, für 5G zusätzlich zu zahlen.

Um den Ausbau weiter zu beschleunigen und die verbliebenen Funklöcher schließen zu können, fordert Markus Haas erhebliche Verbesserungen bei der Frequenzregulierung. Derzeit befasst sich der Bundestag mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes. Hier bestehe die Möglichkeit, mit besseren Zahlungsbedingungen für Frequenznutzungsrechte und einer Abkehr von der gesetzlichen Vorfestlegung auf die Frequenzauktion deutliche Investitionsimpulse zu schaffen. Zudem wären eine Entschlackung der Bürokratie und eine bessere Unterstützung bei der Nutzung öffentlicher Flächen für Funkmasten sinnvoll.

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